Das Studierendenwerk Erlangen-Nürnberg hat am 18. Juni 2025 das neue Wohnheim mit Kinderkrippe an der Maximilianstraße in Nürnberg mit Ministerialdirektor Thomas Gloßner (Staatsministerium für Wohnen, Bau und Verkehr), TH-Kanzlerin Andrea Gerlach-Newman , Matthias Anbuhl, Vorstandsvorsitzender des Deutschen Studierendenwerks und der Nürnberger Stadträtin Yasemin Yilmaz feierlich eröffnet. Direkt an der U-Bahn-Haltestelle Maximilianstraße sind insgesamt 171 Wohnplätze für Studierende sowie 24 Betreuungsplätze für Kinder bis drei Jahre entstanden.
„Mit der heutigen Eröffnung des Wohnheims Maximilianstraße haben wir eines unserer aktuellen Großprojekte erfolgreich abgeschlossen. Mein Dank gilt Freistaat und Bund für die finanzielle Förderung. Nur dank Wohnraumförderung und Programmen wie „Junges Wohnen“ sind Vorhaben dieser Größenordnung umsetzbar. Hier wünschen wir uns für die Zukunft eine Verstetigung“ so Mathias M. Meyer, Geschäftsführer des Studierendenwerks Erlangen-Nürnberg, bei der Begrüßung der Gäste.
In seiner Festrede betonte Ministerialdirektor Thomas Gloßner vom Bayerischen Staatsministerium für Wohnen, Bau und Verkehr die Bedeutung der staatlichen Förderung: „Bezahlbarer Wohnraum ist zentrales Anliegen der Staatregierung. In den letzten 10 Jahren haben wir eine halbe Milliarde Euro gefördert – alleine 161 Millionen Euro im letzten Jahr. Man sieht: Wir tun etwas! Aber: Der Bedarf ist noch größer. Dieser Situation müssen und werden wir uns gemeinsam stellen“.
Die Baukosten von rund 25,52 Mio. Euro werden mit einem leistungsfreien Baudarlehen des Freistaats Bayern in Höhe von ca. 13,88 Mio. Euro für das Wohnheim gefördert. Die Kinderkrippe erhielt einen Investitionskostenzuschuss von ca. 1,3 Mio. Euro, überwiegen von der Stadt Nürnberg sowie vom Bayerischen Staatsministerium für Familie, Arbeit und Soziales. Die restlichen Kosten werden aus Eigenmitteln des Studierendenwerks und Baudarlehen finanziert.
Jakob Sehrig, Studierendenvertreter der Hochschule für Musik Nürnberg und Mitglied des Verwaltungsrats des Studierendenwerks, unterstrich die Notwendigkeit bezahlbaren Wohnraums aus studentischer Sicht: „Für Studierende ist es heute üblich, lange auf Wohnungssuche zu sein. Sie stemmen nicht nur ein Vollzeitstudium, sondern zusätzlich meist einen Nebenjob. Nicht aus Bequemlichkeit, sondern aus Notwendigkeit. Gerade in der heutigen Zeit braucht es Menschen, die kritisch Denken. Dafür benötigt es die Basics: Gute Ausbildung, Mobilität und bezahlbaren Wohnraum.“
Matthias Anbuhl, Vorstandsvorsitzender des Deutschen Studierendenwerks, ordnete das Bauvorhaben in einen bundesweiten Kontext ein: „Das Studierendenwerk Erlangen-Nürnberg leistet gerade einen wahren Kraftakt, um mehr bezahlbaren Wohnraum zu schaffen und den bestehenden zu erhalten, denn der Mangel an bezahlbarem Wohnraum ist eine der großen sozialen Fragen unserer Zeit. Wohnen darf nicht zu einer neuen Art von sozialer Auslese werden. Es kann nicht sein, dass der Studienort vom Geldbeutel der Eltern abhängt. Das wäre eine bildungs- und gesellschaftspolitische Bankrotterklärung. Das ist unter uns allen hier politischer Konsens, zum Glück auch im Bund. Die neue Bundesregierung will das Bund-Länder-Programm „Junges Wohnen“ verdoppeln – gut so! Das hat das Potenzial, mittel- und langfristig die dramatisch schlechte Wohnsituation für Studierende zu verbessern.“
Für die Stadt Nürnberg sprach Stadträtin Yasemin Yilmaz in Vertretung von Oberbürgermeister Markus König: „171 neue Wohnplätze und 24 Krippenplätze: Das sind 195 gute Gründe zum Feiern und ein echter Gewinn für den Stadtwesten. Ich gratuliere dem Studierendenwerk zu diesem gelungenen Projekt. Das Wohnheim wertet das gesamte Quartier auf und ist ein Gewinn für die Stadt Nürnberg.“
Andrea Gerlach-Newman, Kanzlerin der Technischen Hochschule Nürnberg Georg Simon Ohm und Vorsitzende des Verwaltungsrats des Studierendenwerks, ging auf die Bedeutung des neuen Wohnheims und insbesondere der Kinderkrippe ein: „Ein Wohnheim ist viel mehr als nur ein Schlafplatz. Angebote für Studierende mit Kindern sind leider rar gesät. Das Wohnheim mit Kinderkrippe erweitert das Angebot des Studierendenwerks sinnvoll und zeigt erneut: Das Studierendenwerk Erlangen-Nürnberg ist der zentrale Akteur für die Belange der Studierenden.“
Das neue Wohnheim bietet neben den modernen Einzelapartments auch Lern- und Gemeinschaftsräume mit Zugang zu einer Dachterrasse und einem Innenhof. Von den 171 Apartments sind 15 barrierefrei und zwei rollstuhlgerecht ausgebaut. Die Plätze werden vornehmlich an bedürftige Studierende vergeben.
Ein besonderer Fokus wurde auf Nachhaltigkeit gelegt. Das Gebäude wird über Fernwärme beheizt, während eine Photovoltaikanlage auf dem Dach Strom erzeugt. Eine intensive Dachbegrünung und eine Retentionsanlage zur Regenwasserrückhaltung verbessern das Mikroklima und die ökologische Bilanz. Neben 200 Fahrradstellplätzen stehen auch 30 PKW-Stellplätze zur Verfügung.
Mit der Fertigstellung dieses Projekts und dem bereits geplanten Bau der Wohnanlage Avenariusstraße mit 341 Plätzen treibt das Studierendenwerk den Ausbau von bezahlbarem Wohnraum weiter voran, um die angespannte Lage am Nürnberger Wohnungsmarkt zu entlasten.